ZESTAW TALERZY JAEGER BLAU SAKS z lat 60 tych
Ciekawy zestaw porcelany z dekoracją strohblumen- suszone kwiaty- wzór wymyślony w XVIII wieku w Miśni- bardzo popularny na terenie Niemiec-a szczególnie na Śląsku- gdzie mogliśmy go spotkać nie tylko na porcelanie- ale i na słynnych śląskich fartuszkach i makatkach z sentencjami.
Porcelana z Eisnberg- klasyczna- bardzo dobra jakościowo- cienkościenna- hit eksportowy tej fabryki… ceniona na całym świecie. odkąd pod koniec XIXw. nauczono się korzystać z wykrawanych w twardek gumie wzorników- które odciskały wzór – ruszyła masowa produkcja tej porcelany. Wśród wielbicieli tego dekoru panowała opinia, że przyglądanie się łagodnym łukom i kwiatowym zwieńczeniom – uspokaja i ma zbawienny wpływ na psychikę….
Dla mnie zbawienny wpływ na psychikę ma wiedza, że właśnie z tak zdobionych talerzy jadły nasze Prababcie od 200 lat… i to jest bardzo ciekawe- ten dekor produkowany jest także w wielu fabrykach do dzisiaj. Eisenberg- miał ogromne tradycje w produkcji tej porcelany z duszą… Polecam gorąco!!!
W skład zestawu wchodzą:
1. SOSJERA OKRAGŁA wysokość 8 cm średnica miski 10,2 cm średnica podstawy 16,5 cm
2. MISKA SALATERKA wysokość 5,3 cm średnica 21 cm
3. 5 talerzy płytkich o dość wysoko podniesionym kołnierzu- wysokość 3 cm średnica 23,3 cm
4. Półmisek owalny wysokość 2,8 cm długość 32,8 cm szerokość 19,7 cm
Strohblume, Strohmuster, Strohblumendekor, Indisch Blau ?
Völlig egal wie jeder dieses Dekor nennt, blau stimmt auf alle Fälle, oder?
Um auf diese und ähnlichen Fragen endlich Antworten zu bekommen, fuhren wir zu einem der Ursprünge des Porzellans in Deutschland, nach Thüringen.
Erste Etappe war das Stadtmuseum in Eisenberg. Der Leiter des Museums, Herr Petermann, bei dem wir mit einiger Verspätung ankamen, weil die Beifahrerin eine Abkürzung wusste, zeigte uns u.a. Geschirrteile der Firmen Kalk und Jäger mit dem Dekor Strohmuster .
Mit viel Sachkenntnis und Humor erzählte uns Herr Petermann (der dringend einen Computer und Internetanschluß für sein Museum braucht, liebe Stadterwaltung ! ) viele interessante Details aus der Historie der Porzellanherstellung in Eisenberg. Skurrieles von der Beschaffung einiger seiner Exponate, nicht nur Porzellan, und die teilweise schon kriminalistische Aufarbeitung der
Geschichte des etwas "eigenwilligen" Herzog Christian (1[zasłonięte]653-17), dem im ersten Stock eine Ausstellung gewidmet ist. Am 12. Febr.2002 berichtete Herr Petermann in der Reportage "Herzog Christians Gespenster" im Fernsehen darüber.
Ich hoffe, ich habe Euch neugierig auf Eisenberg und das Stadtmuseum gemacht, ein urgemütliches Cafe´ ist auch im Haus. (alle Adressen am Schluß)
Weiter ging die Reise nach Eisfeld, Nomen est Omen, wer schon mal mit Sommerreifen in den Bergen vom Winter überrascht wurde, weiß, wie viel Spaß wir hatten!
Im Eisfelder Schloß befindet sich das Museum "Otto Ludwig" , dort bestaunten wir Porzellan-sammlungen von 1760 bis zur Gegenwart. Verständlicherweise zog uns das Porzellan mit dem blauen Dekor magisch an. Strohmuster, Strohblume, gerippt (gebrochener Stab) und glatt, alles was das Sammlerherz begehrt hinter dickem Glas, und wir hätten es so gern mal in die Hand genommen.....kein Vertrauen die Leute.
Im Schloß befindet sich auch ein griechisches Restaurant, was wir "besichtigen" mussten, kein Problem, mit unserer Figur können wir uns so was leisten.
Weiter ging die Reise auf der Porzellanstraße nach Rauenstein, dem Mekka aller Jäger und Sammler des blauen Dekors. Der Ort war schnell gefunden, aber kein Hinweis auf ein Schloß, in dem die Manufaktur gewesen sein soll. Also einen Eingeborenen fragen - keiner zu sehen - ich entdecke einen OTTO-Versand Laden - offen?
Offen !
Der junge Mann zeigt mir durch´s Schaufenster ein riesiges Gebäude, an dem wir schon zweimal vorbeigefahren sind, völlig klar ! "Gehen Sie dort die Außentreppe hoch, ich ruf an, dass Sie kommen." STAUN!! Fünfzig Meter vor dem Gebäude sehen wir schon, dass uns aus dem 1. Stock jemand zuwinkt und drei Meter davor entdecken wir auch ein klitzekleines Schildchen:
PORZELLANMUSEUM .
Geschafft! Wir werden eingelassen, freundlich begrüßt, und hinter uns wird wieder abgeschlossen. Ja, wie immer sind wir auch diesmal die einzigen Besucher. Traurig für die Museen, gut für uns.
Hier stehn wir nun und staunen.
Die Manufaktur existierte von 1783 bis 1930, 1784 wurde das erste "Strohmuster" gefertigt. Von der Waschschüssel über Pfeifenköpfe, Puppengeschirr, Bestecke bis zum Inhalierapparat.
Strohblumenmuster" (mit ausgetuschten Blüten), "Strohmuster", "Zwiebelmuster", "Blauvogel", das "Service der Freifrau von Heldburg" , "Purpurstrohdekor" und so weiter...... einfach traumhaft. Ihr solltet selbst mal an der Porzellanstraße auf Entdeckungstour gehen!
Im Rauensteiner Museum gibt es auch Replikate zu kaufen, schön wie die alten Originale, hergestellt von KRAMER.
Zum Schluß noch ein Wörtchen zur Literatur, die in den Museen zum Thema "Thür.Porzellan" zum Kauf angeboten wird. Hier ein Beispiel aus der Broschüre "Die Porzellanmanufaktur Rauenstein", da lese ich doch, einigermaßen verblüfft : "....im Sinne marxistischer Geschichtsauffassung.....unser vorrangiges Anliegen." -----WIE BITTE ?! Hat Karl Marx in persona in Rauenstein versucht das Porzelliener-Proletariat von der Manufaktur-Bourgeoisie zu befreien ??? Jetzt fällt mir auch auf, das alle Bilder schwarz-weiß, und einige Ortsangaben zu den Exponaten falsch sind! Ist der DDR-Geist auferstanden aus Ruinen...?
Wir wollten ja in die Vergangenheit reisen, allerdings hatten wir eher an Porzellan gedacht, nicht an diese Vergangenheit ! Des Rätsels Lösung : Herausgeber Kulturbund der DDR 1988........na jaaa .......gelacht haben wir trotzdem.
Wir möchten uns bei allen Thüringern bedanken, die unsere Anwesenheit so geduldig ertragen haben.
Fazit : Tolle Reise – schlechte Straßen – guuute Bratwürste – nette Menschen UND....nicht jede verfallene Fabrik mit großem Schornstein war mal eine Porzellanmanufaktur.
Das Muster:
Das charakteristische Hauptornament besteht aus vier ineinander verschlungenen Kreisen, die durch einen fünften als Mittelpunkt wirkenden, kleineren Kreis blütenförmig zusammengehalten werden. Eingefaßt wird es von strohhalmartigen Ranken, die in stilisierten Ähren enden.
Zu den Dekornamen der Versuch einer Erklärung:
Strohmodell:
Unter Strohmodell versteht man die handgemalte abstrakte Form des Strohblumenmusters.
Es wurde auch "(Bürgerliches) Zwiebelmuster" genannt, da es die Ausgabe des teuren Meissener Zwiebelmusters für arme Leute war.
Zwiebelmuster:
Das Zwiebelmusterdekor kommt aus der Porzellanmanufaktur Meissen.
Es wird auch von anderen Manufakturen hergestellt.
Strohblumenmuster:
Das Strohblumenmuster wurde 1740 von der Porzellanmanufaktur Meissen entwickelt. Es wurde von vielen Firmen hergestellt, auch als schlichtere Variante als Ilmenauer Strohblumenmuster.
Dieser Dekor ist auch als "Petersilienmuster" bekannt. Es gab ihn auch mit einer zusätzlichen Goldauflage an den Rändern.
Indisch Blau:
Die Bezeichnung "Indisch Blau" gibt es erst seit ca. 1920. Dieser Name gilt für mit Stempel bzw. Gummimatritzen aufgedruckten Dekor.
Weil zu DDR-Zeiten von dem Dekor "Indisch Blau" sehr viel in die Niederlande exportiert wurde, gab man ihm den Namen "Blau Saks". SAKS heißt auf niederländisch "Sachse". In den Niederlanden wird der Dekor auch "Blauw Saks" genannt, also mit der zusätzlichen "w"- Endung für die niederländische Entsprechung des deutschen Wortes "blau".
Von 1870 bis 1979 in Eisenberg
1870 wurde die Firma Mehlhorn und Jäger gegründet. 1877 schied Jäger aus.
1881 kaufte F.E. Mühlenfeld (siehe Reinecke) die Firma.
1911 wurde sie von Wilhelm Jäger erworben.
Am 20. April 1953 beschlagnahmte das Kreisgericht das gesamte Vermögen der Firma Jäger. Man setzte einen Treuhänder ein. Schon im August des gleichen Jahres wurde die "Vermögensbeschlagnahme" aufgehoben und die Rechte und Pflichten gingen zurück an den früheren Mitinhaber und Geschäftsführer Oskar Singer. 1956 wurde aus der Firma eine Kommanditgesellschaft. Die Deutsche Investitionsbank trat 1958 als staatlicher Kommandantist in die Firma ein.
Ab 1960, dem Zusammenschluß zwischen den Firmen Jäger und Reinecke, bilden beide Porzellanfabriken eine gemeinsame Firma, die "Vereinigten Porzellanwerke", die die Marke »Fortuna« (Kleeblatt) führte.
Mit der Enteignung 1972 wurde sie zu der VEB Vereinigte Kunstporzellanwerke Eisenberg und später dem VEB Vereinigte Porzellanwerke Kahla zugeordnet.
1979 legte man den Betrieb still.
Porzellanfabrik Kalk 1890 bis 1972
1890 begannen Geyer & Körbitz mit der Porzellanproduktion, vorher war es eine Steingutfabrik.
1900 erfolgt ein Zusammenschluß mit Gustav Schwabe und Wilhem Vogt aus Köln-Kalk, es entstand die Porzellanfabrik Kalk GmbH.
Stellenanzeigen 1900
Blaumalerei bei Kalk 1901
Es war die letzte Gründung einer Porzellanfabrik in Eisenberg. Die Kleinstadt Eisenberg war bereits in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts ein ausgesprochener Porzellanarbeiterort. Um 1900 hatten sich nicht weniger als sechs Porzellanfabriken etabliert und gaben ca. 800 Personen Arbeit. Zu Spezialitäten der Eisenberger Porzelliner wurden frühzeitig schon volkstümliche Geschirre mit dem Stroh- und Zwiebelmuster in Kobalt und Indischblau sowie ein edles Weißporzellan.
Zu ihrem 50 jährigen Bestehen hat die Firma ein Jubiläumsheft und eine Jubiläumsmarke herausgebracht:
1958 begann die Verstaatlichung
1965 gehörte die Firma zu der VEB Triptis
1968 zu der VEB Vereinigte Prozellanwerke Kahla.
1973 wird das Porzellanwerk Kalk völlig enteignet und 1976 die Produktion eingestellt.
Eisenberg:
[1] : Porzellanmanufaktur Mehlhorn (1869 until 1881)
The company was founded in 1869 and started off with thirty workers that produced coffee and tea sets followed by an additional range of special breakfast sets and restaurant ware. All items were mainly decorated in a copy of the original Meissen 'Zwiebelmuster' (Blue Onion) style and as that was very popular it was no surprise that business went very well. Success however was mainly based on the influence and knowledge of the silent partner Jäger who after various arguments with Mehlhorn finally decided to leave in early 1881.
[2] : Porzellanfabrik E. Mühlenfeld (1881 until 1911)
Mehlhorn tried to continue alone but business declined rapidly and he was forced to sell the factory the same year. The businessman and later advisor of the Chamber of Commerce F.E. Mühlenfeld after a few minor modernizations continued with the same product range and due to his ideas and contacts he was not only successful in continuing the business but also increased quality and output of the factory before he merged with Wilhelm Jäger in the year 1911.
[3] : Porzellanfabrik Wilhelm Jäger (1911 until 1960)
Under the leadership of Jäger the factory slowly grew and in 1913 the firm already employed 95 people and had even more increased its quality and output. Over the next years, Oscar Singer was established as manager and in the early 1930s he became proprietor next to Max Schiller. Together they managed very well and based on steady expansion plans the factory in 1937 already employed over 150 people. During the war the company was able to continue their work as production of decorated items had been cut back in favour of undecorated stapleware and the main workforce had been replaced by women. After the war and the founding of the German Democratic Republic in 1949 the company remained a privately owned business at first even if Oscar Singer was not at all a friend of the new regime.
On April 20th 1953 the district court seized the complete firm assets and deployed a trustee based on allegations that Singer had been involved in some dubious business but already in August of the same year Oscar Singer was rehabilitated and the whole process was reversed again. In 1956 the firm was transferred into a limited partnership (German form: K.G.) and in 1958 the 'Deutsche Investitionsbank' (German Investment Bank) was installed as a partner. This meant that the firm was now under state supervision and slowly but surely the business was steered into the direction of having to merge with the Eisenberger Porzellanfabrik F. A. Reinecke in 1960.
[4] : Vereinigte Kunstporzellanwerke Eisenberg (1960 until 1973)
The factory officially still remained a private venture even though the state influence was noticeable. The last bit of freedom was given up in 1973 when the company was fully nationalized and merged with different other companies under the name of V.E.B. Spezialkombinat Porzellan Eisenberg (see there). But the combine itself only existed until 1976 and then the former 'Porzellanfabrik Wilhelm Jäger' was put under supervision by the 'V.E.B. Vereinigte Porzellanwerke
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