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Die Vorlesungen, die Adorno im Sommersemester 1958 an der Frankfurter
Universität gehalten hat, lösen auch heute noch ein, was ihr Titel
verspricht: Sie geben eine Einführung in die Dialektik. Anders als etwa
die Negative Dialektik oder Adornos Arbeiten zu Hegel setzen sie keine
Kenntnisse der philosophischen Tradition voraus und lassen sich daher
als Propädeutik zu diesen Schriften lesen. Sie ebnen aber auch
demjenigen den Weg, der der Dialektik ablehnend gegenübersteht, weil sie
systematisch von den "Schwierigkeiten" mit ihr, von den "Vorurteilen
und Widerständen" gegen sie und von den "Zumutungen, vor die die
Dialektik stellt", ausgehen. Wer allerdings eine fertige
Gebrauchsanleitung für dialektisches Denkens erwartet, wird enttäuscht,
denn es ist, wie Adorno sagt, "gerade das Wesen der Dialektik, daß sie
kein Rezept ist, sondern eben der Versuch, die Wahrheit sich selber
bezeichnen zu lassen."§In Adornos eigener Entwicklung markieren die
Vorlesungen einen wichtigen Einschnitt, denn zum ersten Mal wird hier
die Dialektik selbst zum Thema. Zwei Jahre bevor der Plan für ein
eigenes Dialektikbuch Gestalt annimmt, schreitet er den Themenkreis
"einer offenen, einer durchbrochenen Dialektik" ab, die in der Negativen
Dialektik schließlich durchgeführt wird. Ihr innerstes und nach wie vor
hochaktuelles Motiv ist ein utopisches: daß "das, was auf Versöhnung
abzielt, etwas ist, was selbst in der Zerrissenheit, in dem Negativen,
in dem Leiden der Welt eigentlich steckt".
Wydawca: Suhrkamp
Język: Niemiecki
ISBN13 - 978[zasłonięte][zasłonięte]85855
Rok wydania: 2010
Ilość stron: 450
Waga: 0,57 kg
Oprawa: twarda